2025
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2025
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Berichte und Bilder aus dem Jahr 2025.
Berichte und Bilder aus vergangenen Jahren finden Sie im Archiv.
Ein Tipp: Vorschaubild anklicken zum Vergrößern
Wissen Sie, was sich vor … Jahren in unserer Stadt Künzelsau ereignet hat?
In der folgenden Zusammenstellung finden Sie einige markante Ereignisse.
2025
31.Januar
Künzelsauer Politkrimi 1693/94
ein Vortrag unseres Mitglieds Claus Brümmer
Die Faust´sche Münzaffäre führte wegen falschgeldverdächtigen Münzen fast zum Krieg zwischen den Künzelsauer
Ganerben und dem Fränkischen Reichsstand. Tragischer Namensgeber dieses Politkrimis war der angesehene
Künzelsauer Kaufmann Georg Heinrich Faust, weil er arglos falschgeldverdächtige Münzen nach Künzelsau brachte.
Der Konflikt spielte sich vor dem Hintergrund der Wirren des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1689-1697) ab. Zunächst wurde
er auf örtlicher Ebene ausgetragen, dann weitete er sich zu einem gefährlichen Streit zwischen den Künzelsauer
Ganerben und dem Fränkischen Reichskreis aus. Die Faust´sche Münzaffäre führte 1693/94 zu einer kriegsnahen
Machtprobe zwischen diesen Parteien und bereichert die Künzelsauer Ganerbenzeit um eine dramatische Geschichte u.a.
mit Verhaftung, Entführung, Säbelrasseln, Erpressung, Bürgeraufstand und schließlich zu einem glücklichen Ausgang. Der
Vortrag wird teilweise mit Bildern begleitet.
Hinweis: Eine detaillierte Darstellung dieser Münzaffaire finden Sie unter
Künzelsau A-Z dieser Website.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
Margarete Biehal begrüßt zahlreiche Gäste, mehr als
auf dem Foto zu sehen sind …
… Claus Brümmer erzählt detailliert
und klar gegliedert diese Affäre …
… ein herzliches Dankeschön mit
einem kleinen vergänglichen Schatz.
19.Februar
Wein und Bier, kamen einst von hier
ein Vortrag unseres Mitglieds Ehrenfried Biehal
Gut besucht war dieser Vortrag in den Räumen der StadtVilla 1897. Der Referent beleuchtete detailliert und mit
ausgewählten Abbildungen und Zeichnungen diesen Teil der Wirtschaftsgeschichte unserer Stadt.
Weinanbau trug im Mittelalter und auch in der Neuzeit wesentlich zum Unterhalt Künzelsauer Familien bei. Die Ganerben
stellten die Flächen als Lehen den Bürgern zur Verfügung. Natürlich wurden die bevorzugten Lagen am Südhang und am
Buchs zuerst mit Rebstöcken bestockt, daanch auch der Westhang im Künsbachtal, die Sonthalde. In der Blütezeit des
Weinbaus ab 1500 bis ca. 1700 wurden sogar Flächen am Wartberg, am Rösleinsberg, am Schippberg und am Galgenberg
Anbauflächen. Die Qualität war somit sehr unterschiedlich.
Fleißige Häcker (so wurden die Weingärtner genannt) bearbeiteten ihre Flächen mühsam in Handarbeit und sammelten
Steine zu großen Steinriegeln, die heute noch von dieser Arbeit zeugen. Den Ertrag im Herbst mussten sie in der Kelter
ihres Ganerben keltern lassen, dabei ihren Zehnt abgeben, sowie weitere Abgaben. Den Rest bauten sie dann in eigenen
Kellern aus. In guten Jahren konnten sie Wein auch verkaufen, ansonsten diente er als „sicheres Getränk“. Reblaus und
eine Pilzkrankheit sorgten schließlich für ein Ende des Weinbaus hier. Die Rebflächen wurden seither anders genutzt, als
Streuobstwiesen, Baugelände oder die Verwaldung setzte ein.
Weinprobe Nach einer kurzen Pause mit einer Weinprobe von besonderen Weinen, die noch auf Künzelsauer Gemarkung
wuchsen, stellte der Referent die Bierherstellung in den Mittelpunkt.
Braustätten Wirte einzelner Schildwirtschaften brauten auch erfolgreich Bier. Doch sind immer wieder Klagen über eine
erhöhte Brandgefahr notiert, ebenso wie die unnötige Konkurrenz zum Wein. Doch ab 1880 wurde hier Bier im großen
Stil gebraut: Gegenüber des Schlosses dehnte sich die Schlossbrauerei Krämer aus und an der Morsbacher Straße die
Dampfbierbrauerei Freund. Beide belieferten mit ihren Pferde-Bierwagen die umliegenden Wirtschaften. Doch nach dem
1.Weltkrieg hatte die Bierherstellung hier ein Ende: Größere Brauereien setzten sich mit ihren preisgünstigen Bieren
durch.
Hinweis: Eine detaillierte Darstellung des Weinbaus und der Bier-Braustätten hier finden Sie unter Künzelsau A-Z.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
… und ergänzende Gespräche danach.
Mit vielen Bildern unterstützter Vortrag …
Klaus Ottenbacher hat ein sehr passendes Präsent
ausgesucht …
04.April
Mitgliederversammlung
Viele Mitglieder kamen zur diesjährigen Mitgliederversammlung in die StadtVilla 1897 und lauschten den Berichten der
Vorsitzenden, des Kassenwartes und den Kassenprüfern. Margarete Biehal konnte dabei auf ein aktives Jahr für den
Verein zurückblicken. Kassenwart Ehrenfried Biehal legte einen wieder positiven Kassenbericht vor. Die Kassenprüfer
bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Nach kurzer Aussprache wurde dem Vorstand herzlich gedankt und
Entlastung erteilt. In gemütlicher Runde endete die Mitgliederversammlung.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
Margarete Biehal bei ihrem Bericht …
Gezeigte Fotos unterstützten die Berichte …
Aufmerksame Mitglieder …
24.April
Vortragsreihe zur Ausstellung im Stadtmuseum:
Kämpfe um Künzelsau - Erinnerungen, 80 Jahre nach Kriegsende
Aus dem reichen Fundus des Stadtarchivs berichtete Stadthistoriker Stefan Kraut über die
dramatischen Stunden des Kriegsendes in Künzelsau:
Es gingen nicht die Lichter aus – im Gegenteil, der Angriff auf Heilbronn ließ auch im Kochertal den Himmel rot
scheinen. Sollte es Künzelsau auch so ergehen? Deutsche Einheiten verschanzten sich hier, die SS verbreitete Angst und
Schrecken. Die steinerne Bogenbrücke über den Kocher wurde noch schnell gesprengt. Aussichtslosigkeit – dagegen
kämpfte eine Handvoll Männer fieberhaft an und nahm die Verhandlungen mit den US-Truppen auf. Die Panzer standen
in Garnberg und die Amerikaner nahmen das Dorf ein. Der Garnberger Ortswart Schneider überbrachte BM Pflüger die
Aufforderung, Künzelsau zu übergeben. BM Pflüger zusammen mit dem Schulleiter Schütz forderten die deutschen
Soldaten auf, die Stadt zu räumen. In Garnberg konnte ein Aufschub erreicht werden….
Am 12. April 1945 wurde die Stadt übergeben. Eine genaue Chronologie der letzten Kriegsmonate bis zur Etablierung
der US-amerikanischen Verwaltung kann auch in der Ausstellung im Stadtmuseum nachgelesen werden.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
… und Karl Breuninger berichtet über die Zerstörung
und den Wiederaufbau das Gasthaus Rose.
Aufmerksame Zuhörer im VHS-Vortragskeller …
Stefan Kraut berichtet über viele Details …
„Die Front vor der Haustür“ - Augenzeugen berichten vom Kriegsende in Hohenlohe
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs lag die Front direkt vor den Türen der Menschen in Hohenlohe. Jeder Ort, jede
Gemeinde erlebte das Kriegsende auf eigene Weise: manche in bedrückender Stille, andere inmitten von Kampf, Zerstörung
und Verlust. Matthias Stolla und Hartmut Müller veröffentlichten im Jahre 1995 das Buch mit dem Titel „Die Front vor der
Haustür“. In diesem Buch kamen zahlreiche Augenzeugen zu Wort und berichteten eindrücklich von den Geschehnissen
dieser Tage und wie sie persönlich die letzten Kriegstage erlebten.
Matthias Stolla ließ diese Augenzeugen wieder zu Wort kommen, unterstützt mit eindrucksvollen Aufnahmen. Dort wo
versprengte deutsche Soldaten vermutet wurden, zerschossen die Panzer ganze Ortschaften. Besonders traf es Waldenburg,
das total zerstört wurde. Ein Abend, der alle Besucher gedrückt nach Hause gehen ließ.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
05.Mai
Matthias Stolla stellt sein Buch vor …
… mit bedrückenden Augenzeugenberichten …
… dem Referenten ein Dankeschön.
15.Mai
„Gerufen haben wir euch nicht, geht zurück wo ihr herkommt“
Im Vortrag beleuchtete Stefan Kraut die Situation nach dem Kriegsende. Viele Flüchtlinge, d.h. Heimatvertriebene
mussten untergebracht werden. Ganze Zugladungen mit ca. 500 Personen kamen so am hiesigen Bahnhof an. Diese
Menschen brauchten zuerst Unterkunft, Verpflegung und dann auch einen Arbeitsplatz. Die Kommune stand vor großen
Herausforderungen: das extra dafür geschaffene Wohnungsamt stellte den zur Verfügung stehenden Wohnraum in der
Stadt fest. Von den einheimischen Bürgern bewohnte Wohnungen und Häuser wurden inspiziert, die Wohnungsflächen
zugeteilt und Flüchtlinge einquartiert. Dies führte zu Einschränkungen und manchen Spannungen. Und auch die
amerikanischen Besatzer bestanden auf adequaten Wohnraum. So wurden geeignete Gebäude beschlagnahmt und der
Militärverwaltung zugeführt.
Das Ernährungsproblem wurde durch die Ausgabe von Lebensmittelmarken gemildert, wobei einzelne Nahrungsmittel
somit rationiert waren. Da war es vorteilhaft, gute Beziehungen zu einem Landwirt gehabt zu haben.
Stefan Kraut konnte viele Details aus Schriftstücken des Stadtarchivs zitieren. Dies bereicherte den Vortrag sehr anschau-
lich, aber auch in einzelne Passagen bedrückend. Ein Vortrag, der die Ausstellung im Stadtmuseum ergänzte.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
… viele Interessierte folgtem ihm …
Stefan Kraut blättert in seinen Unterlagen …
17.Mai
10 Jahre Hermann-Lenz-Wanderweg:
Geführte Wanderung auf der Teilstrecke von Künzelsau nach Schloß Stetten
Zum 27. Todestag des in Künzelsau aufgewachsenen Schriftstellers und Georg-Büchner-Preisträgers Hermann Lenz (1913-
1998) fand diese geführte Jubiläums-Wanderung auf der rd. 7 km langen Teilstrecke von Künzelsau nach Schloß Stetten
statt. Eine weitere Gruppe wanderte von Langenburg zum Zielort. Auf den ausgeschilderten Wegen lassen sich auf
markanten Wegtafeln Hermann-Lenz-Zitate entdecken. Die Wanderzeit betrug ca. 3 Stunden und führte durch herrlich
maigrüne Natur. Auf Schloss Stetten wurden beide Gruppen mit Kaffee und leckeren Kuchenstücken belohnt. In der
Brunnenhalle der Residenz Stetten konnte nach den begrüßenden Worten der Organisatoren der Germanist und Autor
Rainer Moritz das Werk des Dichters beleuchten. Er stellte die Wanderfreudigkeit Hermann Lenz und dessen genaue
Beobachtungsgabe heraus.
Ein herzliches Dankeschön an die beiden Organisatoren Claus Brümmer und Hermann Stierle vom Verein KÜSS.
und ein Vortrag von Rainer Moritz über Hermann Lenz.
nach dem Anstieg eine Stärkung auf Schloss Stetten …
Eine kleine Pause der Gruppe in Morsbach …
26.Juni
„Zwei Sack Zement, hundert Ziegelsteine“ - Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg
Ein Vortrag zur Ausstellung im Stadtmuseum: „Stunde Null. Künzelsau 1945-1950“
Stefan Kraut beleuchtete die Situation nach dem Krieg: In der Kernstadt lebten 3800 Menschen, davon 3000 Ortsan-
sässige, 500 Evakuierte, 300 Zwangsarbeiter, 60 Wohnungen waren zerstört. Und die US-Armee beschlagnahmte für ihre
Angehörigen etliche Wohnungen und Häuser. Ab 1946 suchten auch noch viele Heimatvertriebene eine neue Heimat. Es
herrschte große Wohnungsnot. Wie konnte all dies gelöst werden?
Da galt es zunächst: Zusammenrücken. Das neugeschaffene Wohnungsamt der Stadtverwaltung forderte Wohnungs-
und Hausbesitzer auf, in ihren Räumen Platz zu schaffen. So musste man sich bei vier Zimmer nun auf zwei Zimmer
beschränken, ebenso Küche und Bad mit den Neuankömmlingen teilen.
Natürlich versuchte man, neuen Wohnraum zu schaffen. Doch Ziegelsteine und Zement waren wie weitere
Baumaterialien Mangelware. Lobenswert war jedoch, dass die Ziegelei Löhlein in Garnberg Ziegel verschiedener Art
herstellen konnte. Und 1947 wurde die Kreisbaugenossenschaft mit dem Ziel, Sozial-Wohnungen zu schaffen, gegründet.
Erste Baugebiete wurden ebenfalls erschlossen: der Rösleinsberg, sowie am Nagelsberger Hang. Künzelsau wuchs.
Ein wichtiger Schritt war ebenfalls die Wiedererrichtung der zerstörten Kocherbrücke, die nun als neue Spannbeton-
brücke am 21.Juni 1949 eingeweiht wurde.
Und der wirtschaftliche Aufschwung setzte ein: Wichtige Firmen begannen in der Schlossmühle: A.Würth, R.Stahl,
Sigloch und Ziehl-Abegg. Die Menschen hier hatten Arbeit und blickten mit Zuversicht in die Zukunft.
Dies war der letzte Vortrag von Stefan Kraut, Archivar und Stadthistoriker. Ab Juli 2025 beginnt sein Ruhestand. Seit
Bestehen des Stadtmuseums hat er viele Ausstellungen entwickelt und gestaltet. Und diese Ausstellungen durch
Vorträge ergänzt und bereichert. Die beiden Vertreterinnen von VHS und Verein StadtGeschichte dankten ihm dafür sehr
herzlich und überreichten einen Geschenkkorb.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
Sonja Nägelin und Margarete Biehal begrüßen…
Ein großes Dankeschön …
Stefan Kraut zeigt interessante Dokus und Bilder …
19.Juli
20.Juli
Beim Stadtfest war Mitmachen angesagt
Gut frequentiert waren die Angebote des Vereins am Stand in der oberen Hauptstraße. Da gab es, dem Ziel des Vereins
entsprechend, zu einem Teilbereich der Künzelsauer Geschichte ansprechend gestaltete Infotafeln zu dem Thema:
„Wein und Bier, kamen einst von hier.“ Interessierte Bürger tauchten ein in den ehemaligen Weinort Künzelsau und
waren erstaunt, dass es hier bis vor etwa 100 Jahren auch zwei größere Brauereien gab. Auch konnte man im 19. Jh.
in über 20 Gaststätten gute, hiesige Produkte genießen. „Wenn es da heute die Hälfte davon noch gäbe!“, meinte ein
Besucher.
Zur Unterhaltung in Gaststätten gab es früher oft auch eine Tischkegelbahn. Ein historisches Exemplar war an beiden
Tagen häufig umringt von Familien mit Kindern. Ein Kreisel musste durch kräftiges Ziehen an einer aufgewickelten Schnur
in schnelles Drehen gebracht werden. Dieser suchte sich nun den Weg durch die Bahn und warf dabei die Kegel um.
Wie groß war die Freude, als möglichst viele davon verstreut in der Bahn lagen. Diese Freude war umso größer, da
hierbei das Kind oftmals besser als Papa oder Mama war.
Ebenso stark nachgefragt war ein Angebot für Kinder: Zielwerfen in aufgestellte Weidenkörbe. Aus einer dem Alter
nach gestaffelten Entfernung konnten mit fünf geworfenen kleinen Sandsäckchen Punkte gesammelt werden. Wer
Punktesieger seiner Altersgruppe wurde, konnte einen Gutschein für ein Eis gewinnen, der ihm per Post zugesendet
wurde.
Über einen Gewinn beim Quiz „Künzelsauer Köpfe“ haben auch einzelne Erwachsene laut nachgedacht. Doch das
richtige Zuordnen von Namen zu kurzen Aussagen über Künzelsauer Persönlichen brachte dann das Lösungswort:
Engagement. Dieses Lob durfte auch gleichzeitig als Gewinn gesehen werden.
Viele Gespräche mit interessierten Besuchern bereicherten darüber hinaus. So wirkt der ehrenamtliche Einsatz vieler
Vereinsmitglieder am Stadtfest sicher weiter.
Übrigens: Vor genau 50 Jahren gab es ein erstes Fest in der Innenstadt. Anlass war die Fertigstellung der umgebauten
Hauptstraße mit nur einer Fahrspur und breiten Gehwegen mit Ausstellungsvitrinen. Bei diesem ersten Straßenfest
wurde der Reinerlös für den Bau eines Brunnens am Rathausplatz gespendet. Unsere Hauptstraße wurde 2009 zur
heutigen „Flaniermeile“ umgestaltet.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
Interessante Info-Tafeln zu Wein und Bier …
An der Quiztafel in die Stadtgeschichte eintauchen…
Zielwerfen in Weidekörbe…
Unser Stand in der oberen Hauptstraße vor dem Hotel Anne-Sophie …
Eine besondere Tischkegelbahn …
und hier erfährt sie Geschichtliches zum Weinbau in
Künzelsau …
Hoher Besuch: die hohenlohische Weinkönigin
Simeloa Koyunseven aus Kün-Gaisbach…
Eine beliebte Aktion …
24.09.2025
Hinauf, hinauf zum Schloss !
Tagesfahrt des Vereins zum Hambacher Schloss und zum Dom zu Speyer
Diesem überlieferten Ruf folgten am letzten Mittwoch 40 Mitglieder des Vereins StadtGeschichte Künzelsau. Der Bus
parkte zwar etwas unterhalb des Hambacher Schlosses, doch die letzten Meter und Stufen mussten bei strömenden
Regen erklommen werden. Wie immer bei Tagesfahrten des Vereins, stand auch hier das Nacherleben von geschichtlichen
Ereignissen im Mittelpunkt.
Im Jahre 1832 folgten etwa 30.000 Menschen am 27.Mai der Aufforderung: Hinauf, hinauf zum Schloss! Von
Trompetensignalen und Musik begleitet, zogen diese den geschmückten und langen Weg zum Hambacher Schloss hinauf.
Auf der höchsten Zinne der damaligen Burgruine flatterte erstmals die schwarz-rot-goldene Fahne. In zahlreichen Reden,
Liedern und Trinksprüchen forderten die Teilnehmer die Einheit und Freiheit Deutschlands und ein solidarisch
verbundenes Europa. Warum es dazu kam? Nach der Neuordnung Europas im Wiener Kongress 1814 entwickelte sich
politische Unzufriedenheit und ein glühender Freiheitsdrang, vor allem wegen den wirtschaftlichen Problemen der
Bevölkerung. Dieses Hambacher Fest ist somit eine bedeutende Wiege der deutschen Demokratiegeschichte.
Beide Gästeführerinnen gingen detailliert auf die Vorgeschichte dieses Hambacher Festes, auf dessen Ablauf und der
Forderungen der damaligen Teilnehmer ein: Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit, Freiheit und Völkerfrieden.
Bedeutende Grundrechte, die heute wieder von manchen in Frage gestellt werden.
Am Vormittag stand der Dom zu Speyer, die größte romanische Kirche, im Mittelpunkt. Von dessen wechselhafter
Baugeschichte erfuhren die Mitglieder schon im Bus mit Blick auf den Dom das Wichtigste. Die Salierkaiser ließen diesen
Kaiserdom ab 1025 im romanischen Baustil im damaligen kleinen Städtchen errichten. So konnte dieser Dom nach
persönlichen Schwerpunkten erkundet werden: die besondere Überwölbung des großen Mittelschiffs, die große
Hallenkrypta mit der Grablege, den Kaisersaal mit monumentalen Fresken. Einzelne genossen auch von rund 60 m Höhe
die Aussicht auf das verregnete Speyer. Seit 1981 ist der Kirchenbau in der Unesco-Welterbe-Liste aufgenommen.
Zum Abschluss kehrte die Gruppe im Weingut Birkert in Adolzfurt ein. Dort klang die Tagesfahrt mit einem herzlichen
Dank an die Organisierenden im Vorstand des Vereins für beeindruckende und nachwirkende Erlebnisse aus.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
Westansicht des Dom zu Speyer…
Schwarz-Rot-Gold … diese Fahne war das Symbol …
Im romanischen Kirchenschiff…
In der Hallenkrypta mit der Kaisergrablege …
Eine interaktive Karte …
Eine interessante Daueráusstellung …
Auf den letzten Stufen vor dem Hambacher Schloss…
Wichtige MItstreiter bei den Zielen an der Wand …
Damalige Unruhen in Europa …
Pressefreiheit als bedeutendes Grundrecht …
… auf zum Fest auf dem Hambacher
Schloss …
Ein besonderer Tag: Wartbergturm nach Renovierung wiedereröffnet
„Leider ist der Wartbergturm aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu besteigen und wartet nun, seinem Namen gerecht
werdend, auf eine Renovierung“, diese Schlussbemerkung auf der Jahreskarte 2023/24 unseres Vereins StadtGeschichte
Künzelsau, herausgegeben von unserem Mitglied Klaus Ottenbacher, gab den Anstoß. Reinhold Würth hat diese Karte
auch angesehen, den geschichtlichen Text zum Wartbergturm gelesen und … in seiner Firma diesen Kartenhinweis zu
einer Renovierung eingebracht. Das 80jährige Firmenjubiläum in diesem Jahr war nun der Anlass, den Turm zu sanieren
und dies der Stadt und seinen Bürgern zum Geschenk zu machen.
Intensiv wurde nun in den Sommermonaten gearbeitet: Ein neuer Putz ersetzt nun den alten und eine neue
MetallWendeltreppe ermöglicht nun, dass der Turm wieder sicher zu begehen ist. Der Ausgang zur Turmspitze bekam eine
neue Kupferverkleidúng, neue Sandsteine ersetzen die alten Zinnen und eine restaurierte Wetterfahne dreht sich wieder
im Wind. Eine wirklich aufwändige und teure Restaurierung (Kosten von ca. 220.000 € wurden genannt).
Die kleine Gruppe der geladenen Gäste wurden vom Turmbläser empfangen. Danach bedankte sich BM Stefan Neumann
sehr herzlich für dieses wunderbare Engagement und Prof. Reinhold Würth erinnerte in seinem Grußwort an seine
Kindheitserinnerungen mit dem Wartbergturm.
Reinhold Würth ließ es sich nicht nehmen, den Turm auf der neuen Treppe zu besteigen - mit 90 Jahren. Danach bedankte
sich Margarete Biehal sehr herzlich bei ihm im Namen des Vereins für dieses Engagement.
Möge der Turm nun viele Jahre in diesem schönen Zustand erhalten bleiben.
Hinweis: Der Schlüssel für eine Besteigung des Turmes kann bei der Stadtverwaltung ausgeliehen werden. Oben auf dem
Turm haben gleichzeitig nur bis zu höchstens 5 Personen Platz.
Text und Fotos: Ehrenfried Biehal
30.09.2025
… freuen sich über die gelungene
Sanierung des Turmes …
Reinhold Würth überreicht BM Stefan Neumann
den Schlüssel für den Turmeingang ……
… Margarete Biehal dankt Reinhold
Würth für die Restaurierung.
Und hier der Link für Wissenswertes über
den Wartbergturm unter Künzelsau A-Z
Wein und Bier, kamen einst von hier
Wiederholung des Vortrags unseres Mitglieds Ehrenfried Biehal
Wegen der großen Nachfrage im Februar wurde dieser Vortrag im Oktober wiederholt. Fast 30 interessierte Besucher
füllten unsere Räume. Ein erfolgreicher Abend. >>> siehe Bericht vom Februar weiter oben.
10.10.2025
22.10.2025
Flucht aus Ostpreussen und neue Heimat in Künzelsau
Ein Vortrag zur Ausstellung im Stadtmuseum: Stunde Null - Künzelsau von 1945-1950